Parentale Hilflosigkeit als Folge traumatischer Stressbelastung
Hinter Hilflosigkeit und erzieherischer Inkompetenz von Eltern verbergen sich – ebenso wie hinter kindlichen Verhaltensauffälligkeiten – nicht selten Bewältigungsmuster, die aus vergangenen oder gegenwärtigen Stressbelastungen resultieren. Dabei kann der Ursprung schwerer (traumatischer) Erfahrungen in der eigenen Herkunftsfamilie liegen oder aus aktuellen Beziehungskonstellationen resultieren. Anpassungsprozesse sowohl auf Seiten der Eltern wie auch der Kinder können sich zu stabilen Mustern in der Eltern- Kind- Beziehung verfestigen und in Teufelskreise einmünden, die mit pädagogischen und therapeutischen Methoden schwer auflösbar erscheinen.
Professionelle Helfer laufen hier Gefahr, selbst hilflos zu werden. Es soll gezeigt werden, wie eine traumabezogene Sicht einen verstehenden Zugang ermöglicht, der Helfer vor unangemessenen Zuschreibungen oder moralischen Bewertungen bewahren kann, die zu innerer Distanzierung und damit zur Belastung für die helfenden Beziehung führen können oder sogar zu deren zum Abbruch.
Im Mittelpunkt des Seminars stehen die Konstrukte „Parentale Hilflosigkeit“, „Parentale Traumatisierung“ und „Co-traumatische Prozesse“. Sie sollen theoretisch begründet und auf ihren Nutzen für die therapeutische und pädagogische Praxis überprüft werden. Es werden Vorgehensweisen dargestellt, die therapeutische Hilfen für das Kind mit Methoden des Eltern- Coaching verknüpfen und in der stationären und ambulanten Jugendhilfe Anwendung finden können.
Dozent: Karl Heinz Pleyer, Dipl. Psych., Lehrtherapeut für Systemische Therapie u. Supervisor (DGSF), langjährige Arbeit in KJP und verschiedenen Bereichen der Jugendhilfe, 1995 bis 2008 Leiter einer kinderpsychiatrischen Tagesklinik, Mitbegründer der Rheinischen Gesellschaft für systemische Therapie www.rgst.de, email: khpleyer@rgst.de
Termin: 01.11.2017 (10.00 Uhr) bis 02.11.2017 (17.00 Uhr) in Weyhe
Kosten: 250,00 €